Digitalisierung ist schon seit vielen Jahren ein Kernthema der Stadt Coburg. Bereits 2001 entstand, getrieben vom damaligen Oberbürgermeister, die Vision, Digitalisierung in Coburg voranzutreiben. Hier im City Content zu Coburg finden Sie sämtliche Informationen zum Engagement der Stadt Coburg im Smart City Bereich.
Organisationsstruktur
Die Themen Digitalisierung und Smart City liegen in Coburg im Verantwortungsbereich der Stabsstelle E-Government und Verwaltungsmodernisierung, die direkt beim Oberbürgermeister angesiedelt ist. Es handelt sich dabei um eine strategische Stelle, die Digitalisierung in der Stadt sowohl intern als auch extern koordiniert. Interne Digitalisierung betrifft vor allem Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung im Rathaus mit den dazugehörigen E-Government-Themen. Gleichzeitig gehört es auch zu den Aufgaben der Stabsstelle, Digitalisierungstrends für die Stadt zu beobachten und Impulse zu setzen, um Projekte gemeinsam mit Partnern und der Zivilgesellschaft praxisnah voranzutreiben. Neben der Stabsstelle sind das Personal- und Organisationsamt sowie das Amt für Informations- und Kommunikationstechnik zentrale Stellen, die sich beispielsweise um Einführungsprozesse sowie infrastrukturelle Aufgaben kümmern. Digitalisierung gilt als Querschnittsthema, welches in allen Bereichen der Stadtverwaltung sowie bei städtischen Töchtern und Eigenbetrieben eine hohe Bedeutung hat. Bereits im Jahr 2003 wurde die »AG E-Gov« gegründet, ein bis heute regelmäßig tagendes Gremium, das sich aus Vertretern einzelner Referate/Ämter (v.a. Rechtsamt, Datenschutz, IT, Organisation und Schlüsselämtern) zusammensetzt, um E-Government-Themen zu diskutieren und zu steuern.
Meilensteine
2003 wurde ein E-Government-Masterplan für die Stadt erstellt, der 2018 in einem zweiten E-Government-Masterplan fortgeschrieben wurde. Gemeinsam mit über 20 Partnern aus der (über-)regionalen Zivilgesellschaft brachte Coburg im Jahr 2006 mehr als zwanzig Projektideen erfolgreich in die Bewerbung zur Teilnahme am T-City Wettbewerb ein und kam als eine von zehn Städten in die Endrunde. Seitdem ist die Stadt Coburg sehr bestrebt, zusammen mit der Zivilgesellschaft Digitalprojekte voranzutreiben. Im November 2017 wurde schließlich der Projektauftrag zur Erstellung der Digitalen Agenda Coburg formuliert, auf dessen Basis noch im selben Monat die Steuerungsgruppe Digitale Agenda einberufen wurde, um die Handlungsempfehlungen der Agenda der Stadt zu definieren und diese
Motivation & Zielsetzung
Unter dem Motto »Zukunft Coburg Digital« hat sich die Stadt Coburg zum Ziel gesetzt, Leitlinien zu erarbeiten, die dabei helfen, den digitalen Wandel in der Stadt einschließlich der Stadtverwaltung aktiv zu gestalten und die Potenziale der Digitalisierung für Stadt und Gesellschaft zu nutzen. Dabei hat insbesondere die Förderung des zivilgesellschaftlichen Engagements eine wichtige Bedeutung (als Beispiel seien hier die »Coburger Börsen« genannt). Bei der Umsetzung der Digitalen Agenda ist Coburg bestrebt, Themen zu bündeln und Synergieeffekte zwischen Themen bzw. Projekten zu identifizieren und eine starke Zusammenarbeit zwischen relevanten Akteuren zu fördern.
Stakeholder & Beteiligung
In Coburg wird die Umsetzung der Digitalen Agenda als Querschnittsaufgabe wahrgenommen, in die alle betroffenen Zielgruppen eingebunden werden müssen. So wurden im Rahmen der derzeitigen Erstellung der Digitalen Agenda Interviews und Workshops mit Stakeholdern aus wichtigen Handlungsfeldern wie Gesellschaft, Kultur, Sozialem und Wirtschaft durchgeführt, um die derzeitige Situation zu erfassen sowie sich ein Stimmungsbild und Feedback einzuholen. In einem nächsten Schritt sollen mit diesen Stakeholdern aus den einzelnen Handlungsfeldern Arbeitsgruppen entstehen, um Projekte zu initiieren, die an den Bedürfnissen dieser Gruppen orientiert sind und aktuelle Probleme adressieren. Dabei wird betont, eventuelle Ängste der Bevölkerung zu berücksichtigen.
Chancen & Herausforderungen
Durch die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie sieht die Stadt Coburg die Möglichkeit, mit weiteren Partnern und mit verstärktem Tatendrang auch größere Projekte für die Stadt angehen zu können. Für eine Stadt der Größe Coburgs ist es eine große Herausforderung, im Bereich der Digitalisierung mit größeren Städten oder auch Leuchtturmkommunen Schritt zu halten. Aber auch gerade in kleineren Städten und Mittelstädten sieht Coburg lohnenswerte Ziele und Gewinne, die durch die Digitalisierung erreicht werden können. So möchte die Stadt mit Unterstützung externer Expertise gezielt Bereiche identifizieren, in denen Nachholbedarf herrscht oder auch bisher ungenutzte Potenziale liegen, die abhängig sind von lokaler Wirtschaft, demografischer Zusammensetzung und der Zukunftsperspektive der Region.
Kommunikation & Netzwerke
Netzwerke sind ein prägendes Element für die Stadt und werden in Coburg zum regelmäßigen Austausch gepflegt. Als wichtiges Beispiel wird die Digitalisierungsinitiative »Zukunft.Coburg.Digital« genannt, ein digitales Gründerzentrum zur Förderung der Wirtschaft Coburgs. Dieses gemeinschaftliche Bündnis, getragen von Stadt, Hochschule, Industrie- und Handelskammer und mehr als 50 engagierten lokalen Unternehmen, organisiert zahlreiche Aktivitäten, schafft zahlreiche Angebote für junge Existenzgründer und für Unternehmen, die Digitalisierungsbedarf haben und bewirbt gemeinsame Förder- und Pilotprojekte. Zur Kommunikation von Informationen rund um das Thema Digitalisierung bietet Coburg eine große Bandbreite an (in-)formellen Veranstaltungen wie Workshops, Vorträge, Startup-Filme im Kino, Public Vierling oder Hackathons. Zudem informieren die Webseite und Social-Media-Kanäle über Veranstaltungen, Projekte sowie die Digitalisierungsinitiative.
Wettbewerbe & Förderprogramme
Neben der erfolgreichen Teilnahme am T-City Wettbewerb, in welchem Coburg es ins Finale schaffte (2006) oder auch dem E-Government-Wettbewerb (2009) gewann Coburg den »Coburger Medienpreis« und wurde als Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen, als Google Lead Town, als Modellkommune im Rahmen des Modellprojekts »Digitale Einkaufsstadt Bayern« und kürzlich von der Stiftung Lebendige Stadt als eine der digitalsten Städte Deutschlands ausgezeichnet.
Projektbeispiele:
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Digitale Einkaufsstadt (Handel):
Im Rahmen des Modellvorhabens »Digitale Einkaufsstadt« entwickelte Coburg die Plattform »Go Coburg«, auf welcher alle lokalen Händler der Stadt Coburg die Möglichkeit haben, sich selbst und ihre Angebote zu präsentieren. Diese Informationen werden von der Plattform aus in soziale Medien und Newsletter gespielt, um so die Sichtbarkeit der Angebote der einzelnen Händler entscheidend zu erhöhen.
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Kulturservice für Schulen und Kitas der Bildungsregion Coburg – KS:COB (Bildung):
Stadt und Landkreis Coburg bieten eine Börse mit über 200 Angebote von lokalen Künstlern, Kulturschaffenden, Museen und anderen Kultureinrichtungen an, um die Geschichte Coburgs praxisnah in Schulen und Kitas hineinzutragen und so die kulturelle Bildung zu fördern.
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Digitales Stadtgedächtnis (Gesellschaft):
Hierbei handelt es sich um eine bürgernahe Initiative, deren Zielsetzung es ist, das kollektive Gedächtnis der Stadt zu stärken. Über eine Online-Plattform können Erinnerungen von Bürgern an die Stadt mitgeteilt und somit erhalten bleiben. Diese Erinnerungen fließen beispielsweise in die Erstellung von Lesebüchern ein oder können über eine interaktive Karte aufgerufen werden. Ziel ist Wissensvermittlung und Näherbringung der Geschichte Coburgs.
„Die Digitalisierung ist ein äußerst wichtiger Standortfaktor und ein Kernthema der Zukunft. In der Stadt Coburg schauen wir deshalb in alle Bereiche, in denen Mehrwert geschaffen werden kann – und das bedeutet: Alle Bewohner unserer Stadt profitieren davon, wenn vor allem auch die Themen Gesundheit sowie Jugendhilfe und Altenpflege stetig Verbesserungen im Bereich der Digitalisierung erfahren.“, sagt Norbert Tessmer, Oberbürgermeister der Stadt Coburg.
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