Die Vorhaben zur Digitalisierung werden in Gütersloh maßgeblich vom Bürgermeister initiiert. Er setzt Impulse und identifiziert und stößt die Prozesse an, mit denen sich die Stadtgesellschaft und die kommunale Verwaltung in Gütersloh intensiv auseinandersetzen. Hier im City Content zu Gütersloh finden Sie sämtliche Informationen zum Engagement der Stadt im Bereich der Digitalisierung und Smart City.
Ausgangspunkt war zunächst das Projekt »Modellkommune E-Government« (2013/ 2014) sowie die Bewerbung beim Bitkom-Wettbewerb »Digitale Stadt« 2017. Im Folgenden legitimierte der Rat der Stadt die Verwaltung, sowohl innerhalb der Verwaltung als auch für die Stadtgesellschaft Prozess- und Organisationsstrukturen aufzubauen, die eine partizipative Gestaltung des digitalen Wandels ermöglichen. Im Ergebnis werden die Themen im Bereich E-Government durch einen Beauftragten für Verwaltungsdigitalisierung aktiv vorangetrieben. »Digital Scouts« unterstützen in jedem Fachbereich mit Basis- und Alltagswissen die vom Verwaltungsvorstand beschlossenen Digitalisierungsthemen nach dem Bottom-up-Prinzip.
Um den digitalen Wandel in allen Akteursgruppen und Themen der Stadtgesellschaft voran zu bringen, hat die Stadt das Projekt »Digitaler Aufbruch Gütersloh« ins Leben gerufen. Aufgabe der neu geschaffenen Stelle eines Referenten für den Digitalen Wandel ist es, die Themen der digitalen Transformation in ein bürgerschaftlich erarbeitetes Leitbild und eine Agenda zu überführen. Daraus sollen Digitalisierungsprojekte abgeleitet werden, die einen klaren Mehrwert für das Leben der Bürger und für die Stadt insgesamt darstellen. Die Agenda soll über bürgerschaftlich angelegte Arbeitskreise und Beiratsstrukturen bis zu einem Beschluss qualifiziert und durch den Rat der Stadt legitimiert werden.
Gütersloh beschäftigt sich, wie durch die Definition der Verantwortlichkeiten für Verwaltungsdigitalisierung und Digitalisierung der Stadtgesellschaft angedeutet, in zweierlei Hinsicht mit dem Thema. Innerhalb der Verwaltung wird seit 2018 am Prozessmanagement als identifiziertem Grundlagenthema gearbeitet. Dabei werden bestehende Prozesse kritisch reflektiert und strukturgleiche Prozesse identifiziert. Durch Digitalisierungsmaßnahmen sollen Prozesse schließlich überdacht und neu implementiert werden.
Gleichzeitig erarbeitet Gütersloh, beginnend mit einer Auftaktveranstaltung im November 2018, gemeinsam mit der Bürgerschaft die weiteren Handlungsfelder der Digitalen Agenda. Diese werden bewusst nicht von der Stadtverwaltung vorgegeben, sondern im Rahmen eines »Open Calls« sowie über eine neu geschaffene Netzwerkplattform identifiziert. Für die Erarbeitung der Digitalen Agenda nimmt sich Gütersloh etwa zwei Jahre Zeit. Dennoch sollen erste Schlüsselprojekte schon von Beginn an in die Umsetzung gebracht werden.
Aus Sicht der Stadt Gütersloh bietet der »Digitale Aufbruch« die Chance, digitale Prozesse in allen Lebensbereichen auf ihre Alltagstauglichkeit zu prüfen, zu gestalten und nutzbar zu machen. Als Maßstab und Leitmotiv gilt dabei: »Wir machen das Leben und Arbeiten in Gütersloh leichter und unsere Stadt noch lebenswerter und attraktiver«. In diesem Sinne stehen die grundlegenden Ziele der sozialen und räumlichen Quartiers- und Stadtentwicklung im Fokus. Die Digitalisierung stellt aus Sicht der Stadt einen »Werkzeugkasten« dar, mit dem diese Ziele schneller und effizienter erreicht werden können – mit einem individuellen, auf den Bedarf der Stadt Gütersloh zugeschnittenen Handlungsprogramm. Motivation und Zielsetzung bauen darauf, die kommunalen Gestaltungsspielräume zugunsten der Stadt aktiv zu nutzen, aktiv eine Strategie zu entwickeln und im Dialog mit den Akteuren der Stadtgesellschaft die für Gütersloh erkannten Prioritäten zu setzen.
Beginnend mit der Auswahl zur Modellkommune E-Government durch das BMI im Jahr 2014 hat die Stadt verwaltungsintern und im Bürgerservice aktiv verschiedene digitale Prozesse und Dienstleistungen entwickelt und erweitert dieses Angebot kontinuierlich. Mit der Auftaktveranstaltung im November 2018 im Gütersloher Theater wurde der Radius auf die gesamte Stadtentwicklung erweitert. Im Rahmen dieser öffentlichen Veranstaltung mit rund 600 Teilnehmern wurden einerseits Motivation und Inspiration für die Digitalisierung wie auch Chancen und Risiken thematisiert. Zudem wurde eine digitale Beteiligungsplattform freigeschaltet. Dort kann sich jeder Bürger zu einem bestimmten Thema einbringen und gemeinsam mit anderen ein Netzwerk bilden, das Projektideen vorstellt, Vorschläge diskutiert. Somit entsteht ein virtueller Spiegel der für die Stadtgesellschaft relevanten Themen. Dies bildet die Basis für Arbeitsgruppen und Fachworkshops, in denen die Themen gemeinsam im Lauf des Jahres 2019 spezifiziert und vorangebracht werden. Eine wichtige Rolle in der Beteiligungsstruktur bildet der »Morgenmacher-Beirat«, welcher der jungen Generation eine Stimme verleiht und dessen Zustimmung zu den Themen einen wesentlichen Filter darstellt. Dies soll sicherstellen, dass die Entwicklungen so gestaltet werden, dass nachfolgende Generationen langfristig davon profitieren können. Neben der aktiven Beteiligung, an deren Ende die Digitale Agenda steht, sollen immer wieder Beispiele für die vor Ort vorhandene »Good Practice« vorgestellt werden.
Gütersloh sieht im »Digitalen Aufbruch« und dem Dialog mit der Bürgerschaft die Chance, zunächst Akzeptanz für die Implementierung digitaler Technologien im öffentlichen Raum zu schaffen, aber auch die Entscheidungs- und Handlungskompetenz digitaler Entwicklungen in der Öffentlichkeit und kommunalen Selbstverwaltung zu behalten. Dazu gehört es, die dynamisch wachsende Zahl der digitalen Angebote, die sich auf den kommunalen Alltag beziehen und zunehmend auch den öffentlichen Raum verändern, kritisch auf ihren Mehrwert für das Zusammenleben in der Stadt zu überprüfen. »Wir machen uns das Leben leichter« ist Leitsatz und Prüfstein zugleich.
Insgesamt bildet die Digitalisierung damit ein Werkzeug, um die bestehenden Ziele der Stadtentwicklung anders bzw. »smarter« zum Nutzen der Bürger zu erreichen. Das sollte die Herausforderungen des demografischen Wandels einschließen, etwa, wenn es um gesundheitliche Versorgung oder Fachkräftemangel geht. Das kann aber auch die Weiterentwicklung des gemeinsam mit dem Seniorenbeirat aufgelegten Modellprojekts »Digitale Teilhabe im Alter« sein. Auch im Bereich Mobilität und Verkehr sieht Gütersloh Potenziale in verschiedenen Bereichen, unter anderem mit dem Ziel, Individualverkehre besser zu leiten und Suchverkehre zu reduzieren. Auch die ethischmoralischen Grenzen der Digitalisierung sind Bestandteil des Diskussions- und Beteiligungsprozesses.
Der digitale Aufbruch ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Prozess wird durch die Stadt Gütersloh konzipiert und gesteuert. Die Breite der Akteure der Stadtgesellschaft – von Wirtschaft über Wissenschaft, von Einzelpersonen bis zu Vereinen, von Interessierten bis zu Experten – soll aktiviert werden und die Chance erhalten, sich in der virtuellen wie in der realen Welt zu vernetzen und durch eigenen Input und Expertenwissen den Weg des digitalen Wandels der Stadt zu gestalten.
Gütersloh ist bereits seit 2014 Teil des vom BMI initiierten Projekts »Modellkommune E-Government«. Im Jahr 2017 erfolgte die Bewerbung im Bitkom-Wettbewerb »Digitale Stadt«.
Ehrenamts-App (Gesellschaft):
Für Vereine, Institutionen und andere Organisationen wird es immer schwieriger, ehrenamtliche Helfer zu finden. Gerade junge Menschen scheuen sich häufig, sich fest an einen Verein oder eine Hilfsorganisation zu binden. Die Bereitschaft der »jungen, ungebundenen Helfer«, sich ohne feste Bindung für eine Institution zu engagieren, ist aber dennoch hoch ausgeprägt. Die Ehrenamts-App soll es diesen Menschen ermöglichen, sich auch dann spontan, niederschwellig und freiwillig einzubringen, wenn die Lebenssituation ein dauerhaftes und fest verankertes Engagement gerade nicht zulässt. Über die App lassen sich das freiwillige und das professionelle Netzwerk verbinden, um gemeinsam in der Sache gut und koordiniert miteinander Aktionen und Hilfseinsätze durchzuführen und schnell auf flexible Bedarfe zu reagieren.
"Der „Digitale Aufbruch Gütersloh“, den wir 2018 gestartet haben, ist Impuls und Chance, die kommunalen Gestaltungsspielräume zugunsten unserer Stadt aktiv zu nutzen und gemeinsam mit einem möglichst breiten Spektrum unserer Stadtgesellschaft Leitlinien erarbeiten, die den „Gütersloher Weg“ in die digitale Zukunft weisen sollen. Der Beteiligungsprozess ist bewusst strategisch breit angelegt, denn Digitalisierung geht uns alle an: Bildung, Beruf, Freizeit, Verwaltung, Soziales – kein Lebensbereich ist davon ausgenommen. Wichtig wird es sein, die Entscheidungs- und Handlungskompetenz in der Hand der Öffentlichkeit zu behalten. Dazu gehört, die dynamisch wachsende Zahl der digitalen Angebote, die sich auf unseren städtischen Alltag beziehen – und zunehmend auch den öffentlichen Raum verändern – kritisch auf ihren Mehrwert für unser Zusammenleben in der Stadt zu überprüfen. „Wir machen uns das Leben leichter,“ muss hier Leitsatz und Prüfstein sein.", sagt Henning Schulz, Bürgermeister der Stadt Gütersloh.
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