Smart Cities "Made in Germany"

Smart City Magdeburg

Geschrieben von Bitkom Smart City Atlas | 19. März 2019

Motiviert werden die Aktivitäten von Magdeburg im Bereich Digitalisierung und Smart City von dem Idealbild einer dynamischen "Schwarmstadt", die junge und kreative Menschen anzieht und ihnen Entwicklungschancen bietet. Im City Portrait der Stadt Magdeburg finden Sie sämtliche Informationen zum Engagement der Stadt im Bereich Digitalisierung und Smart City.

Organisationsstruktur

In der Landeshauptstadt Magdeburg setzt sich eine Vielzahl von Organisationseinheiten mit den Themen Digitalisierung und Smart City auseinander. So ist aktuell das Dezernat für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit vom Oberbürgermeister mit dem Entwurf eines Smart-City-Konzeptpapiers betraut. Darüber hinaus unterstützt das Dezernat im Rahmen des Masterplans Innenstadt den städtischen Handel im Bereich E-Commerce. Der Bürgerservice der Stadt Magdeburg setzt sich hauptsächlich mit Aspekten des E-Government bei Verwaltungsaufgaben wie Fahrzeugzulassungen, dem Urkundenwesen, aber auch E-Petitionen auseinander. Digitale Verfahren der Bürgerbeteiligung beschäftigen auch den Bereich Stadtplanung, Bauordnung und verwaltung sowie das Ordnungsamt. Die Optimierung und Digitalisierung von Verwaltungsabläufen steht in der Organisations- und Personalverwaltung im Fokus. Neben der Digitalisierung von Prozessen in den Bereichen ÖPNV, Energieversorgung, Wasser und Abwasser stellen die städtischen Betriebe die relevante Breitbandinfrastruktur zur Verfügung. 

Meilensteine

Erste Erfahrungen im Bereich Smart City sammelte die Stadt Magdeburg im Rahmen ihrer erfolgreichen Bewerbung beim BMBF-Wettbewerb "Energieeffiziente Stadt" im Jahr 2010. In den Folgejahren wurden verschiedene Teilprojekte im Bereich digitaler Verkehrs- und Energielösungen umgesetzt. Ende des Jahres 2017 wurde dann der Oberbürgermeister vom Stadtrat beauftragt, zu prüfen, wie sich die Stadt zukünftig hinsichtlich Digitalisierung und Smart City positionieren soll. In Beantwortung dessen werden derzeit eine systematische Übersicht vorhandener Digitalisierungsprojekte und Vorschläge für die Weiterentwicklung erarbeitet. Diese Erkenntnisse fließen zukünftig potenziell in eine Digitale Agenda der Landeshauptstadt ein.

Motivation & Zielsetzung

In der Stadt sollen Arbeits- und Wohnwelten durch einen leistungsfähigen und nachhaltigen Nahverkehr, eine komfortable Radinfrastruktur und umweltgerechte Automobilität miteinander verbunden werden. In der städtischen Verwaltung werden bereits bestehende digitale Dienstleistungen zusammengeführt und zu einem möglichst umfassenden E-Government entwickelt. Das Kernziel der Stadt besteht in der Schaffung bester Lebensbedingungen für die Einwohner in Form einer anziehenden Innenstadt und attraktiver Stadtteilzentren, die funktional wie auch für die Freizeit hohe kulturelle Qualitäten aufweisen und ökologischen Anforderungen gerecht werden. 

Stakeholder & Beteiligung

Als zentrale Stakeholder im Prozess der digitalen Transformation betrachtet Magdeburg die lokalen Unternehmen, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sowie seine Einwohner. Letztere wurden bisher vor allem in den Bereichen der Stadt- und Verkehrsentwicklungsplanung eingebunden, wobei Formate wie Workshops im Rathaus und Online-Bürgerbefragungen umgesetzt wurden. Magdeburg betont, dass Beteiligungsangebote zukünftig stark ausgebaut werden sollen (Partizipation), um die Akzeptanz der Bürger hinsichtlich Digitalisierungsmaßnahmen sicherzustellen. Konkret ist hierzu geplant, einen umfassenden Entwicklungs- und Entscheidungsprozess in Gang zu setzen, der mit einer Kick-off-Veranstaltung mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen starten soll. Ferner sind ein offenes Bürgerforum und themenspezifische Veranstaltungen zu speziellen Anwendungsgebieten der Digitalisierung vorgesehen.

Chancen & Herausforderungen  

Die Chancen, die die Stadt mit dem Prozess der kommunalen Digitalisierung verbunden sieht, bestehen im Herausstellen und Weiterentwickeln der digitalen Kompetenzen am Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Magdeburg. Dazu müssen die Produkte, Dienstleistungen und Projekte von Magdeburger Unternehmen wie auch von Hochschulen und Forschungseinrichtungen analysiert und miteinander in Verbindung gebracht werden. Auf diese Weise lässt sich das Standortprofil schärfen und die Attraktivität für die Neuansiedlung von Unternehmen erhöhen.

Als Risiko betrachtet Magdeburg ein fehlendes Verständnis für das Grundanliegen kommunaler Digitalisierung aufseiten der Bürger, das u.a. aus unzureichenden Beteiligungsprozessen erwachsen könnte. Darüber hinaus ist sich die Stadt bewusst, dass einzelne Maßnahmen dieser Entwicklung potenziell auch scheitern können. Daher gilt es aktiv zu vermeiden, dass daraus ein Scheitern des Gesamtprozesses resultiert. 

Kommunikation & Netzwerke

Netzwerke zum Thema Digitalisierung und Smart City, an denen sich die Stadt Magdeburg beteiligt, bestehen in den entsprechenden Ausschüssen des Deutschen Städtetags und in einem Netzwerk, das sich im Rahmen des BMBF-Wettbewerbs "Energieeffiziente Stadt" gebildet hat. Zusätzlich pflegt Magdeburg den Erfahrungsaustausch auf fachlicher Ebene mit den Städten Karlsruhe und Coburg. Schließlich stellen thematisch relevante Konferenzen und die Publikationen wie auch die Veranstaltungen des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) wertvolle Informationsquellen dar.
Neben den bereits erwähnten Beteiligungsformaten werden die Aktivitäten der Stadt Magdeburg im Bereich Digitalisierung und Smart City mittels klassischer Pressearbeit, Kampagnen und Social Media an die interessierte Öffentlichkeit kommuniziert.

Wettbewerbe & Förderprogramme

Als eine der fünf Siegerstädte des Wettbewerbs "Energieeffiziente Stadt" erhielt die Stadt Magdeburg eine mehrjährige Förderung vom BMBF zur Umsetzung digitaler Maßnahmen im Rahmen des Projekts MD-E4. Magdeburg belegte außerdem im "HRS City Voting 2017: Meine smarte Stadt" unter 44 Städten den 2. Platz. 

Projektbeispiele: 

  • Masterplan E-Government (Verwaltung):
    Laut Onlinezugangsgesetz sollen Bund, Länder und Kommunen bis 2022 bedeutende Verwaltungsleistungen in Deutschland über Verwaltungsportale auch digital anbieten. Vor diesem Hintergrund führt die Stadt Magdeburg im ersten Halbjahr 2019 eine interne Beteiligungsrunde zum Entwurf eines Masterplans zur Digitalisierung von Verwaltungsleistungen durch, an der alle Fachbereiche und Fachämter beteiligt sind. 

  • Maßnahmenplan Innenstadt (Handel):
    Das Vorhaben hat die Entwicklung und Umsetzung von konkreten Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des innerstädtischen Handels in Magdeburg zum Ziel. Teil dieses Projekts ist auch die Unterstützung des Handels im Bereich E-Commerce durch das Wirtschaftsdezernat.

  • Mittelstand und Digitalisierung (Bildung):
    Auf unterschiedlichen Ebenen versucht die Stadt Magdeburg gemeinsam mit verschiedenen Partnern lokale Unternehmen und vor allem den Mittelstand für die Digitalisierung zu sensibilisieren und bei der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen zu unterstützen. Inhaltlich werden dabei Themen abgedeckt, die von digitalen Geschäftsmodellen, Vernetzung und Standardisierung über Akzeptanz und Usability bis hin zu Safety und Security reichen. Zentrale Instanzen sind in diesem Zusammenhang das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg und das Partnernetzwerk Wirtschaft 4.0 Sachsen-Anhalt, das von der Stadt Magdeburg unterstützt wird.


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Die Interaktive Karte: Smart City Atlas - Landkarte Deutschland

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