Bereits um den Jahrtausendwechsel gab es erste interne Projekte im Themenbereich E-Government in Oldenburg. Hier im City Content zu Oldenburg finden Sie sämtliche Informationen zum Engagement der Stadt im Bereich Digitalisierung und Smart City.
Im Jahr 2017 wurde aufseiten der Stadt Oldenburg die Stabsstelle Digitalisierung eingerichtet. Diese ist direkt dem Oberbürgermeister zugeordnet und wird dezernatsübergreifend als Querschnittsfunktion eingesetzt. Die Stabsstelle verantwortet sowohl die Themen Smart City als auch die interne Digitalisierung der Stadtverwaltung. Die zugehörigen Aufgabenbereiche umfassen Informationsbereitstellung und Beratung zu Fragen der Digitalisierung sowie Unterstützung bei der Definition, Umsetzung und Koordination interner und externer Projekte.
Das Thema E-Government rückte im Jahr 2014 durch das Projekt "Smart Regions North" stark in den Fokus, woraufhin auch weitere kleinere Projekte folgten. Anfang 2016 wurde mit der Definition eines strategischen Prozesses begonnen, um aus bisherigen Einzelvorhaben eine Gesamtausrichtung zu definieren. Das zugehörige Strategiedokument wurde 2017 veröffentlicht und die Stabsstelle Digitalisierung eingerichtet. Im Jahr 2018 wurde ein Maßnahmenplan für die Digitalisierung der Stadtverwaltung veröffentlicht und mit dem Aufbau des Smart-City-Reallabors begonnen.
Die Digitalisierung der Stadtverwaltung verfolgt das Ziel, interne Arbeitsabläufe zu vereinfachen bzw. zu verbessern sowie den Zugriff auf angebotene Dienstleistungen für die Bürger möglichst einfach und komfortabel zu gestalten. Mit der Entwicklung von Oldenburg zur Smart City ist die Stadt bestrebt, eine hohe Lebensqualität für die Bürger sicherzustellen. Dabei stehen derzeit Maßnahmen und Projekte zum Klimaschutz sowie ressourcenschonende Nutzung von Energie und Flächen im Vordergrund. Auch Aspekte wie Nachhaltigkeit und Mobilität werden im Gesamtkonzept ganzheitlich betrachtet. Darüber hinaus möchte Oldenburg neue Formen der Kommunikation, Kollaboration und Partizipation zwischen Bürgern und der Stadtverwaltung etablieren, um Transparenz und Verständnis zwischen diesen zu fördern und sicherzustellen.
„Oldenburg ist ein wesentlicher Teil des Open-Government-Projektes. Diese transparente Form der Stadtverwaltung ermöglicht es den Bürgern näher an die Geschicke der Stadtpolitik zu rücken und den digitalen Entwicklungsprozess zugänglicher zu machen und gleichzeitig die Kompetenzen der Bürger in technischen Bereichen zu nutzen.“, sagt Thomas Müller, Geschäftsführer der bee smart city GmbH.
Bereits während der Erarbeitung der Smart-City-Strategie wurden Workshops und Interviews durchgeführt, um relevante Stakeholder wie Stadtverwaltung, öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen aktiv einzubinden. Auch in der Umsetzungsphase der Projekte werden im Reallabor die Partizipationsmöglichkeiten weiter ausgebaut. In diesem Versuchsfeld können Bewohner des Quartiers aktiv an der Gestaltung von Lösungen teilhaben bzw. bereits umgesetzte Lösungen nutzen und erproben. Hierbei legt die Stadt Oldenburg Wert darauf, alle Bürger, auch nicht technikaffine Menschen, aktiv einzubinden.
Oldenburg sieht durch die Umsetzung der Smart-City-Strategie die Chance, neue Geschäftsmodelle entwickeln zu können, die nachhaltig tragfähig sind. Dabei ist sich die Stadt bewusst, dass manche Angebote nur für bestimmte Zielgruppen einsetzbar sind bzw. dass zielgruppenspezifische Angebote geschaffen werden müssen, um den vielfältigen Interessen und Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden. Oldenburg nimmt dabei die Ängste und Bedenken der Bürger und Stadtmitarbeiter gegenüber neuen Technologien ernst und betrachtet die Vermeidung einer digitalen Spaltung als Herausforderung.
Die Stadt ist in der "Fachkräfteinitiative Oldenburg" sowie im interkommunalen Netzwerk "Virtuelle Region Nordwest" aktiv. Zudem steht die Stadt im regelmäßigen Austausch mit lokalen Forschungseinrichtungen, dem Klinikum, Fachhochschulen, der Universität sowie deren Instituten und ist als Anwendungspartner in Projekte dieser Partner aktiv eingebunden. Über Projektergebnisse und Aktivitäten zum Thema Digitalisierung informieren die zugehörige Webseite sowie Facebook und Twitter. Derzeit wird untersucht, wie Angebote in den sozialen Medien zukünftig erweitert werden können. Zudem werden Projekte auf Roadshows, Messen und Veranstaltungen vorgestellt.
Oldenburg ist unter anderem Modellkommune "Open Government" des BMI und unterstützt verschiedene EU-Vorhaben in der Region.
"ENaQ - Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst Oldenburg" (Energie & Umwelt):
Zielsetzung dieses vom BMBF und BMWi geförderten Vorhabens ist die Erarbeitung und Umsetzung eines Infrastrukturkonzepts, das die Sektoren Strom, Wärme und Elektromobilität zu einem sektorenübergreifenden Versorgungsnetz integriert. Im Rahmen der Entwicklung des neuen Stadtteils auf dem Fliegerhorst, wird hierfür ein Teilareal mit ca. 110 Wohneinheiten errichtet, das auch über die Projektdauer hinaus als Reallabor genutzt werden soll. Ergänzend hierzu wird die Machbarkeit einer digitalen Serviceplattform für ein intelligentes Last- und Beschaffungsmanagement auf Quartiersebene für dezentrale Energieerzeuger und -verbraucher erforscht. Neben technischen Fragestellungen werden die Anwohner als Energieproduzenten und -konsumenten in einem transdisziplinären Ansatz über ein Community-Portal auch in die Konzeption von Anreizmodellen für die Bildung lokaler Energiegenossenschaften und der daraus abgeleiteten Geschäftsmodelle für die Dienstleister zum Aufbau und Betrieb des Energetischen Nachbarschaftsquartiers einbezogen.
Schul-IT (IT-Infrastruktur, Bildung):
Im Rahmen dieses geförderten Vorhabens soll ein neues IT-Entwicklungskonzept für die 50 Schulen in der Trägerschaft der Stadt Oldenburg erarbeitet werden. Zu den damit verbundenen Maßnahmen gehören die Ausstattung mit einheitlichen IT-Komponenten, die Einrichtung eines flächendeckenden WLAN in allen Unterrichts- und Differenzierungsräumen sowie an Lehrerarbeitsplätzen sowie die Schaffung einer Anbindung ans Glasfasernetz. Zudem soll neben der Einrichtung eines zentralen Rechenzentrums und einem übergreifenden technischen Support eine zentrale "Bildungscloud" installiert werden, um ortsunabhängig auf Lerninhalte zugreifen können. Die Umsetzung und Machbarkeit des Konzepts soll an fünf Standorten für die Dauer von drei Jahren getestet werden.
„Die Stadt Oldenburg hat sich mit ihrer Smart City Strategie den Herausforderungen der Umweltbelastung, sowie einer modernen Mobilität gestellt und Smarte Lösungen, wie Energienutzung mit digitalen Applikationen, getestet und erfolgreich in das Stadtbild integriert. Die Stadtdigitalisierung wird zudem bis in die Ebene der Smarten Quartiere ausgeweitet, um auch einzelne Wohneinheiten im digitalen Rahmen einzubinden.“, sagt Bart Gorynski, Geschäftsführer der bee smart city GmbH.
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