Saarbrücken ist auf dem Weg in eine Gigabitgesellschaft Hier im City Content zu Saabrücken finden Sie heraus, wie Saarbrücken dieses Thema angeht und in welchen weiteren Projekten im Bereich Smart City und Digitalsierung die Stadt Saarbrücken aktiv ist.
Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung als wichtigem Teil des Stadtentwicklungsprozesses steht die Landeshauptstadt Saarbrücken vor der Herausforderung, eine eigene und moderne Informations- und Kommunikationsstrategie hin zu einer attraktiven und zukunftsfähigen Stadt zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund wurden unter Federführung der Entwicklungsplanung verschiedene Arbeitsgruppen initiiert. So verantwortet die Arbeitsgruppe »Digitalisierungsstrategie« (bestehend aus Vertretern der Entwicklungsplanung, dem Informations- und Kommunikationsinstitut der Landeshauptstadt Saarbrücken, der Wirtschaftsförderung, der Kämmerei sowie dem Amt für Personal und Organisation) die kooperative Erarbeitung der Digitalisierungsstrategie der Landeshauptstadt. Ebenso obliegt ihr die Koordination der Arbeitsschritte innerhalb der Verwaltung, den Eigenbetrieben und den städtischen Tochtergesellschaften.
Zudem wurde eine fachgebietsübergreifende Arbeitsgruppe gegründet, welche die AG Digitalisierungsstrategie um das Amt für Marketing und Kommunikation sowie Vertreter themenbezogener Ämter und Fachbereiche, Eigenbetriebe und Tochtergesellschaften (insbesondere des Stadtwerkekonzerns) erweitert. Diese befasst sich mit der Digitalisierung der verwaltungsinternen Prozesse und den rechtlichen Verpflichtungen des E-Government-Gesetzes. Zudem stellt die Koordination von konkreten SmartCity-Anwendungen bei Tochtergesellschaften und Eigenbetrieben eine elementare Aufgabe dieser Arbeitsgruppe dar. Schließlich bereitet das Informations- und Kommunikationsinstitut der Landeshauptstadt Saarbrücken (IKS) derzeit die Einrichtung einer Stelle zur Koordinierung und strategischen Weiterentwicklung bereits bestehender digitaler Infrastrukturressourcen innerhalb der LHS, deren Eigenbetrieben und Tochtergesellschaften vor.
In Saarbrücken hat insbesondere das Thema Breitbandausbau eine lange und wichtige Bedeutung. Die Landeshauptstadt gehört zu den Pionieren in Sachen Glasfasernetzausbau. Erste Modellversuche reichen zurück bis in die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Im Zuge der aktuellen Diskussion zum flächendeckenden Breitbandausbau in der Landeshauptstadt wurde der Fokus von der Strategie des reinen Netzausbaus in Richtung einer Digitalisierungsstrategie erweitert. Erste Überlegungen zur Digitalisierungsstrategie erfolgten in den städtischen Gremien im Jahr 2017. 2018 wurde daraufhin der Arbeitsauftrag konkretisiert, welcher derzeit weiter ausgestaltet wird. Ein wichtiger nächster Meilenstein der Digitalisierungsstrategie wird es sein, sich mit der Definition und Umsetzung organisatorischer Anforderungen an die Benennung eines DigitalisierungVerantwortlichen in Saarbrücken zu befassen. Auf der Basis eines digitalen Leitbildes sollen Handlungsfelder konkretisiert und im Rahmen einer Digitalen Agenda umgesetzt werden.
Der Weg in eine Gigabitgesellschaft koppelt sich automatisch mit den zukünftigen Anforderungen und Bedürfnissen der Gesellschaft an den Lebensraum der Landeshauptstadt Saarbrücken sowie deren Verwaltung. In Konsequenz bedeutet dies, dass sich die Entwicklungsplanung der Landeshauptstadt verstärkt den digitalen Herausforderungen stellen muss und neben den technischen Aspekten einer Glasfaserausbaustrategie auch die aktive Gestaltung des öffentlichen Raums betrachtet werden muss. Von der Umsetzung solcher Maßnahmen sollen alle gesellschaftlichen Gruppen der Stadt profitieren und es sollen digitale Lösungen entstehen, die von Nutzen für das Leben aller Menschen in der Stadt sind. Dabei gelten Effizienz- und Komfortsteigerung als wichtige Zielsetzungen. Zudem ist die Stadt Saarbrücken sehr bestrebt, authentische und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die den lokalen Gegebenheiten und Bedürfnissen gerecht werden. Dabei ist es Saarbrücken auch ein großes Anliegen, Sorgen der Bürger, insbesondere in Hinblick auf die Nutzung von Daten, ernst zu nehmen und Maßnahmen zu ergreifen, die einen vertrauensvollen und kontrollierbaren Umgang mit Daten sicherstellen
Um eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz der Digitalen Agenda zu gewährleisten, ist es für die Stadt Saarbrücken eine unabdingbare Notwendigkeit, relevante Akteure – vor allem die Bürger – aktiv in Digitalisierungsaktivitäten einzubinden. Auf Seiten der Verwaltung hat man bereits vielfältige Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung. So findet jährlich über Bürgerbeteiligungsverfahren mit externer Unterstützung ein verwaltungsinterner Erfahrungsaustausch statt, um alle beteiligten Ämter in den Verfahren neu zu schulen und über Verbesserungspotenziale bzw. neue Ansätze zu informieren. Im Kontext Digitalisierung sind im laufenden Jahr die Einbeziehung von externen Experten sowie themenbezogene Kooperationen mit Wissenschaft und Wirtschaft als auch der Stadtgesellschaft vorgesehen.
Saarbrücken betrachtet die Digitalisierung als große Chance für den Lebensraum und den Wirtschaftsstandort. Dieser ist durch lokal ansässige und weit über die Grenzen des Saarlandes bekannte Unternehmen und Institutionen mit langer Tradition positiv geprägt. Gerade vor dem Hintergrund, dass Daten als die Ressource der Zukunft gelten, gilt die Schaffung geeigneter Infrastrukturen, die Datenströme fließen lassen und steuern, als eine wichtige Voraussetzung. Für Saarbrücken ist es wichtig, die Chancen, die sich mit der Digitalisierung bieten, für klassische Produktionsbereiche wie Industrie 4.0 sowie industrielle Fertigung zu nutzen und die dazu notwendigen Infrastrukturen vorzuhalten. Als große Herausforderung und zugleich Risiko werden Gewinnabsichten mit dem Rohstoff Daten bezeichnet. Dieses Gefühl ist bei Bürgern immer stärker vorhanden und die Stadt spürt entsprechende Widerstände gegen solche Entwicklungstendenzen. Diesem Spannungsverhältnis sollte mit großer Sorgfalt und Sensibilität begegnet werden.
Saarbrücken ist in sozialen Medien wie Facebook und Instagram sehr präsent. Diese sowie der Internetauftritt und die Saarbrücken APP werden bei der Stadt Saarbrücken zentral durch die Abteilung Marketing & Kommunikation koordiniert. Auch im Rahmen der Digitalisierungsstrategie wird derzeit an einer Kommunikationsstrategie gearbeitet, welche es ermöglichen soll, relevante Informationen bedarfs- und zielgruppengerecht zu verbreiten. Zudem ist die Stadt in verschiedensten Netzwerken vertreten, um sich mit relevanten Akteuren auszutauschen und die Digitalisierung voranzutreiben. Um Synergieeffekte und Potenziale innerhalb des »Konzerns Stadt« besser zu heben, wurden alle Ämter, Eigenbetriebe und Tochtergesellschaften im Rahmen der Digitalisierungsstrategie thematisch vernetzt. Daneben bestehen traditionelle Netzwerke mit den Hochschulen, Kammern, Verbänden, lokalen Ministerien, Landesbehörden oder der Arbeitskammer. Zudem ist die Landeshauptstadt Gründungsmitglied des Vereins Wirtschaftsregion Saarbrücken, der sich der Förderung des Wirtschaftsstandorts widmet. Die Landeshauptstadt ist auch in den relevanten Facharbeitsgruppen auf Landes- und Bundesebene vertreten, so etwa in der neu gegründeten Arbeitsgruppe Digitalisierung des Deutschen Städtetags.
Aktuell beteiligt sich die Landeshauptstadt am Landesförderprojekt Medienschulen und am Bundesförderprogramm zum Breitbandausbau im Rahmen des landesweiten Projekts »Gigabitpakt Schulen Saar«. Weiterhin wird die Förderkulisse zum Breitbandausbau im Stadtgebiet Saarbrücken geprüft und ggf. sollen mögliche Initiativen ergriffen werden.
Musterleistungsbild Gigabitgesellschaft (IT-Infrastruktur):
Die Landeshauptstadt Saarbrücken unterstützt den nachhaltigen Ausbau der TK-Infrastruktur im Stadtgebiet Saarbrücken und sieht darin eine wesentliche Grundlage, um den Herausforderungen der Digitalisierung effizient zu begegnen. In der Gigabitgesellschaft erreicht die Nutzung von Informationen und Dienstleistungen durch die nahezu ständige Verfügbarkeit von Gigabitnetzen eine bisher nicht gekannte Größenordnung. Das Ergebnis der Studie zeigt, wie für die Landeshauptstadt Saarbrücken die infrastrukturellen Voraussetzungen auf dem Weg zur Gigabitgesellschaft realisiert werden können.
LoRaWAN (IT-Infrastruktur):
Im Rahmen dieser Maßnahme wird durch den Stadtwerkekonzern im Stadtgebiet der Landeshauptstadt Saarbrücken unter Federführung der co.met GmbH ein so genanntes LoRaWAN™-Netz aufgebaut, um drahtlose, batteriebetriebene »Dinge« (Sensoren) in regionalen oder nationalen Netzwerken zu nutzen. Mithilfe des LoRaWAN sollen zukünftig smarte Anwendungen realisiert werden, die sowohl den Bürgern als auch den (kommunalen) Unternehmen erhebliche Mehrwerte bieten können. Angedacht ist beispielsweise die Überwachung des Füllstands öffentlicher Abfall- und Altkleidercontainer oder die Überwachung von Halteverbotszonen und Parkräumen.
IT-Strategie für die Schulen (Bildung):
Neben dem Ausbau des Glasfasernetzes und der Serverstruktur werden Schulen mit Hardware und Software ausgestattet und Medienentwicklungspläne entwickelt. Zudem gibt es ein entsprechendes Aus- und Fortbildungskonzept.
„Die Landeshauptstadt Saarbrücken möchte den Digitalisierungsprozess aktiv selbst gestalten. Die digitale Transformation verändert in vielfältiger Weise den Alltag der Menschen: Sie beeinflusst die Stadtpolitik, das Verhältnis von Bürgerinnen und Bürgern zu Politik und Verwaltung, die Art zu wirtschaften und zu arbeiten sowie die städtische Gesellschaft als Ganzes. Die Landeshauptstadt Saarbrücken versteht die digitale Transformation daher als zentrale Herausforderung für die Stadtentwicklung. Es gilt, eine für Saarbrücken passgenaue Strategie zu entwickeln, bei der nicht das technisch Machbare im Mittelpunkt steht, sondern digitale Lösungen entstehen, die von Nutzen für das Leben aller Menschen in Saarbrücken sind“, sagt Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken.
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iStock, ID: 515812607, Credit: bbsferrari, Iris Maurer