Deutschlands Städte treiben den Wandel zur Smart City voran: Seit 2018 hat sich der Anteil der Städte, die sich dem Thema Smart City angenommen haben, von 14 Prozent auf 98 Prozent gesteigert. Das geht aus dem Smart-City-Ranking 2024 von Haselhorst Associates Consulting hervor.
Demnach verteidigt München die Spitzenposition im Ranking und erzielt als erste Stadt überhaupt einen Smart-City-Entwicklungsgrad von 50 Prozent. Neben der bayrischen Landeshauptstadt punkten in diesem Jahr auch kleinere Städte mit weniger als 100.000 Einwohnern.
Die Entwicklung der Städte über die vergangenen Jahre hinweg macht deutlich, wie wichtig das strategische Handeln der städtischen Akteure ist. Inzwischen ist es das siebte Smart-City-Ranking, das Haselhorst Associates Consulting veröffentlicht. Jede Stadt sieht sich mit individuellen Herausforderungen konfrontiert. Finden städtische Akteure darauf passgenaue Antworten im Rahmen ihres urbanen Transformationsprozesses, entwickeln sie sich stetig weiter.
Demnach ist es nicht nur München gelungen, den ersten Platz seit dem vergangenen Jahr zu verteidigen. Auch in Mittelstädten wie Bamberg und Konstanz wird ein strategisch fundiertes als auch umsetzungsorientiertes Handeln der städtischen Akteure sichtbar. Entsprechend landen beide Städte unter den Top 10 der deutschlandweit insgesamt 413 gelisteten Städte. Generell zeigt das diesjährige Ranking klar, dass vor allem Mittelstädte, insbesondere kleine Mittelstädte, im Durchschnitt die größten Verbesserungen zum Vorjahr vorweisen: Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen kleine Mittelstädte, also Städte mit 30.000 bis 50.000 Einwohnern, eine durchschnittliche prozentuale Steigerung des Smart-City-Entwicklungsgrads von 18,9 Prozent. Damit liegen sie leicht vor den größeren Mittelstädten (50.000 bis 100.000 Einwohner) mit 14,7 Prozent und deutlich vor den Großstädten (mehr als 100.000 Einwohner) mit 8 Prozent.
Neben der Platzierung der Städte im Gesamtranking ermittelt Haselhorst Associates Consulting auch die Kommunen, die sich innerhalb eines Jahres am stärksten beim Smart-City-Grad verbessert haben: die Emerging Cities.
Für Dr. Lucia Wright, Director bei Haselhorst Associates Consulting und hier verantwortlich für den Bereich Urbane Transformation, zeigt das Ranking auch, wie entscheidend die individuelle Anpassungsfähigkeit der Städte ist. Allein in den vergangenen Jahren waren Städte sowohl mit übergreifenden Krisen – wie etwa der Corona-Pandemie – konfrontiert als auch mit individuellen Krisen im Zuge des Klimawandels. Dazu gehören beispielsweise Überflutungen, Sturmböen oder Hitzewellen.
Eine Smart City zeichnet sich angesichts dessen durch ein hohes Maß an Resilienz aus. Das bedeutet: Gerade in heutigen Zeiten ist es aus Sicht des Beraterteams wichtig, dass städtische Akteure vorausschauend und flexibel handeln. Gelingt ihnen das und werden die jeweiligen Fokusthemen, die sie sich vorgenommen haben, immer wieder auf den Prüfstand gestellt, spiegelt sich das in ihrer Platzierung im Ranking wider. Deutlich wird das auch mit Blick auf die drei Erstplatzierten. So waren München, Hamburg und Köln schon im Jahr 2023 auf dem Siegerpodest. Dass die drei Städte ihre Führung weiter behaupten, liegt daran, dass sie sich in allen Smart-City-Bereichen kontinuierlich weiterentwickeln und gute Lösungen für ihre individuellen Bedürfnisse finden.
Als Datenbasis dienen Informationen aus amtlichen Statistiken sowie ergänzende Informationen der jeweiligen Stadt, die somit öffentlich einsehbar sind. Im Sinne der Objektivität des Rankings haben Städte selbst wiederum nicht die Möglichkeit, Daten für das Ranking bereitzustellen. Insgesamt sind in die Erstellung des aktuellen Rankings über 33.000 Datenpunkte eingeflossen. Der Erhebungszeitraum der Informationen erstreckt sich von April bis August 2024.
Die Studienergebnisse können auf der Website von Haselhorst Associates eingesehen werden.
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