Emden initiierte im Jahr 2016 die Erarbeitung einer Smart City Roadmap durch eine Kooperation der Stadtwerke mit der Stadtverwaltung sowie der Zukunft Emden GmbH und weiteren Partnern. Die Roadmap umfasst die Vision einer intelligenten Stadt und beinhaltet Leuchtturmprojekte in unterschiedlichen Lebensbereichen. Hier im City Content zu Emden finden Sie sämtliche Informationen zur genannten Roadmap der Stadt und weitere Informationen zum Engagement der Stadt Emden im Smart-City Bereich.
Organisationsstruktur
Die Stadt Emden hat im Juli 2018 die Stelle des CDO eingerichtet, der dem Verwaltungsvorstand der Stadt zugeordnet ist und direkt dem Oberbürgermeister untersteht. Der CDO übernimmt einerseits die zentrale Koordination der Digitalisierung und pflegt anderseits die Schnittstellen zur Stadtgesellschaft. Dadurch trägt er maßgeblich zur Strategieentwicklung der ganzen Stadt bei, einschließlich der Erstellung eines digitalen Profils der Verwaltung.
Meilensteine
Untermauert wird die oben genannte Roadmap durch ein Memorandum of Understanding mit dem Unternehmen Siemens, welches u.a. den Bereich Verkehrssteuerung mittels IoT-Technologien beinhaltet. Aufbauend auf der Roadmap entstand im Verwaltungsvorstand der Stadt der Wunsch, die Digitalisierung in der Verwaltung zu verankern, woraufhin im. Juli 2018 die Koordinierungsstelle für Digitalisierung eingerichtet wurde. Im November 2018 legte diese einen ersten Zwischenbericht vor. Vorgesehen ist die Hinzunahme externer Expertise für die Erstellung einer digitalen Agenda, deren Erstellung in 2019 begonnen wird.
„Mit Ihrer Erarbeitung einer Smart City Roadmap konnte die Stadt Emden ein Fundament für die zukünftige Smart City Projekte schaffen. Darauf aufbauend wurden bereits wichtige Lösungen mit bürgerlichem Nutzen entwickelt.“, sagt Paul Mikolajczyk, Referent der Geschäftsführung der bee smart city GmbH.
Motivation & Zielsetzung
Für die Stadt Emden stellt die Digitalisierung den notwendigen Weg dar, den Standort nachhaltig zukunftssicher aufzustellen. Das Thema soll ganzheitlich betrachtet werden, d.h. sowohl für die Verwaltung als auch für die gesamte Stadtgesellschaft, um der Stadt ein vollständiges digitales Profil zu geben. Dadurch soll einerseits eine hohe Lebensqualität in der Stadt geschaffen werden und andererseits zugleich ein Beitrag dazu geleistet werden, die Stadt wirtschaftlich gesund aufzustellen, beispielsweise indem Beschäftigung gesichert und ausgebaut wird. Ein wichtiges Ziel der Stadt ist es, die Menschen mitzunehmen und ihnen digitale Souveränität zu vermitteln. Zudem sollen sie aktiv an der Weiterentwicklung des Standorts beteiligt werden. Dies umfasst ökologische Zielsetzungen, beispielsweise die Reduzierung des Individualverkehrs durch über Digitalisierung geschaffene Anreize, und kulturelle Zielsetzungen, wie die Möglichkeit, einen ganzheitlichen Blick auf die Angebote der Stadt zu vermitteln.
Stakeholder & Beteiligung
Im Rahmen der Erstellung der Smart City Roadmap beteiligte Emden neben der Verwaltung auch Verbände und Interessensgruppen mit Berührungspunkten zu den Smart-City-Themen. Hierbei lag der Fokus auf institutionellen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Kultur. Eine verstärkte Partizipation der Stadtgesellschaft an den Arbeiten an der digitalen Agenda ist für das Jahr 2019 vorgesehen. Die Beantwortung der Fragestellung, über welche Formate welche Zielgruppen eingebunden werden – sei es die Beteiligung von Bürgern über physische Zusammentreffen oder über digitale Plattformen – ist Teil der Strategieentwicklung. Analog gilt es, für die Stadtverwaltung die internen Beteiligungsprozesse und Schnittstellen zu definieren. So plant die Stadt, durch offene Kommunikation und Transparenz die Stadtgesellschaft abzuholen und durch aktive Partizipation die Informationen zu erhalten, welche für die Erstellung der digitalen Agenda berücksichtigt werden müssen.
Chancen & Herausforderungen
Als zentrale Chance nimmt Emden wahr, dass die Stadt sich durch die Digitalisierung weiterentwickeln kann, neue Erfahrungen macht und als Resultat großen Mehrwert für sich und die Stadtgesellschaft erzielt. Wichtig ist für die Stadt darüber hinaus, nicht stillzustehen, sondern sich der Herausforderung zu stellen, Wege zu finden, mit dem schnellen Wandel, auch hinsichtlich des technologischen Fortschritts, umzugehen und ihn für sich zu nutzen. Für Emden steht daher fest, dass Digitalisierung weniger ein Projekt für die Stadt, sondern ein andauernder Prozess bzw. Weg ist.
Kommunikation & Netzwerke
Emden betrachtet die Digitalisierung als umfassendes Thema, das viele Bereiche der Stadt betrifft. Um die Voraussetzungen für die Entwicklung und Nutzung von Diensten in diesen Bereichen zu schaffen, wurde die Emden Digital GmbH gegründet, die ein eigenes Glasfasernetz in der Stadt aufgebaut hat. Zudem wird die Stadt mit WLANHotspots versorgt. Überregional ist Emden Teil unterschiedlicher Netzwerke wie der Ems-Achse, eines Bündnisses aus Unternehmen, Kommunen, Bildungseinrichtungen, Kammern und Verbänden in der Region, dessen Zielsetzung die wirtschaftliche Stärkung und Vernetzung darstellt. Zudem ist Emden Mitglied des niedersächsischen Städtetags sowie des Regionalforums Digitalisierung und pflegt den Austausch mit weiteren Kommunen im Bereich Digitalisierung.
Wettbewerbe & Förderprogramme
Die Stadt Emden nimmt gegenwärtig an keinen Förderprogrammen oder Wettbewerben teil. Die Finanzierung der Aktivitäten rund um die Digitalisierung erfolgt insbesondere durch Eigenmittel sowie durch die Emden Digital GmbH.
Projektbeispiele:
-
KEPTN App (Verwaltung):
Im Rahmen der Smart City Roadmap wurde deutlich, dass Emden eine gemeinsame digitale Informations- und Interaktionsplattform entwickeln möchte. So wurde die KEPTN-App ins Leben gerufen, welche als Informationsportal, Stadtführer oder Serviceportal für den ÖPNV sowie zur Übersicht über Abfallentsorgungstermine, Kulturevents etc. konzipiert wurde. Die App ist in Emden bereits etabliert und wurde bislang über 15.000 Mal heruntergeladen.
-
Intelligente Verkehrssteuerung (Mobilität):
In Kooperation mit der Firma Siemens soll eine Parkraumübersicht geschaffen werden. Es geht dabei um die Indikation freier Stellplätzte, welche in den Stadtbereichen angezeigt werden. Dies erfolgt vorzugsweise in einer Ampelsystematik, also rot, gelb oder grün, je nach Wahrscheinlichkeit, an einem bestimmten Ort einen Parkplatz zu finden. Die Daten sollen aus den vorhandenen Parkscheinautomaten generiert und mit den entsprechenden GIS-Daten verknüpft werden.
-
IoT-Plattform (Datenplattform):
Ebenfalls in Kooperation mit der Firma Siemens erfolgt der Aufbau einer zentralen Datenplattform für alle Vernetzungsfragen der Stadt Emden und zur Realisierung neuer digitaler Geschäftsmodelle in Emden. Erster konkreter Anwendungsfall ist die Anbindung eines Schalthauses der Stadtwerke Emden. Die anderen Projekte (z.B. Intelligente Energiestadt, Intelligente Parkraumsteuerung, Konnektivität von Gebäuden, etc.) bedienen sich in ihrer Umsetzung dieser Plattform.
„Die Stadt Emden ist bereit ihre digitalen Innovationen in das Stadtbild zu etablieren und sofortigen Nutzen zu stiften. Aufgrund der starken Kommunikation mit Hilfe der KEPTN-App oder der IoT-Plattform sind die infrastrukturellen Neuerungen sehr gut integriert.“, sagt Bart Gorynski, Geschäftsführer der bee smart city GmbH.
Hinter einer Smart City versteckt sich ein Ökosystem von Smart City Lösungen. Finden Sie führende Lösungen und vernetzen Sie sich mit Städten, Unternehmen und anderen Smart City Akteuren auf bee smart city. Werden Sie Teil der weltweiten Smart City Community, teilen Sie Erfahrungen und lernen Sie von anderen Kommunen.
Die Interaktive Karte: Smart City Atlas - Landkarte Deutschland
Weiterer Überblick nach Regionen:
Smart Cities "Made in Germany": Norddeutschland
Entdecke weitere Smarte Städte in der Umgebung: Smart City Hamburg und Smart City Bremen
Image Sources:
iStock, ID: 1011881070, Credit: Teka77; ID: 471256273, Credit: rotofrank